Alice Schwarzer contra Esther Vilar

       >> Alice Schwarzer war das kollektive Hassobjekt der Nation, die "Kampfemanze": Esther Vilar, Hassoblekt der Feministinnen, erklärte den Mann zum unterdrückten Geschlecht und die Frauen seien ihre hartgesottenen Ausbeuterinnen. Sie wurde widerlegt. Heute erziehen die Frauen ihre Männer mit verfeinerten und ausgeklügelteren Methoden :)) .<<

horst g. flämig

Der große Unterschied

Gegen die Spaltung von Menschen in Männer und Frauen

25 Jahre nach dem "Kleinen Unterschied" zieht Alice Schwarzer Bilanz und blickt nach vorn. Was hat sich seither getan im Geschlechterkampf? Wie steht es wirklich um die neuen Frauen und Männer? Innerhalb nur einer Generation haben die Frauen mehr erreicht als je zuvor in der Geschichte.
Ein Buch über Frauenpower und Frauenschmerz, Lust und Gewalt, Frauen und Männer. Ein Blick in den Abgrund - und ein Griff nach den Sternen. Werden die Frauen es schaffen, ihren Weg in die Welt weiterzugehen - oder schlägt das Imperium zurück? 

Der dressierte Mann. 

Das polygame Geschlecht. Das Ende der Dressur


Auch provokante Bücher können zu Klassikern werden: Mitten in die Aufbruchsstimmung der Frauenbewegung Anfang der siebziger Jahre platzte Esther Vilar mit ihrer Streitschrift ›Der dressierte Mann‹ und wurde zur Bestsellerautorin. Sie drehte den Emanzipationsspieß um und entlarvte ihre Geschlechtsgenossinnen als hartgesottene Ausbeuterinnen des Mannes. "Männer müssen  sehr viel mehr opfern , wenn Kinder zur Welt kommen, als Frauen. Wenn der Mann Vater wird, dann heißt das doch, dass er die Eintrittskarte für das lebenslängliche Gefängnis schon bekommen hat, bis er, wenn er einigermaßen gewissenhaft ist, pensioniert ist." 

Diese 45 Minuten haben vor fast 50 Jahren Fernsehgeschichte geschrieben. Und Frauengeschichte. „High Noon“ im deutschen Fernsehen“, schwärmte damals Hellmuth Karasek im Spiegel. Und Bild titelte mit der „Hexe mit dem stechenden Blick.

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 „Von allen Dressurmethoden, deren sich die Frau bei der Erziehung des Mannes bedient, hat sich das Lob als die brauchbarste erwiesen: Es ist eine Methode, mit deren Anwendung man sehr früh beginnen kann und die noch bis ins hohe Alter ihre Wirksamkeit unvermindert beibehält. [....] Dressur durch Lob hat zum Beispiel folgende Vorteile: Sie macht den Gelobten abhängig (damit das Lob etwas wert ist, muß es von einer höheren Instanz kommen, der Gelobte wird also den Lobenden zu einer höheren Instanz erheben); sie macht ihn süchtig (ohne Lob weiß er bald nicht mehr, ob er etwas wert ist oder nicht, er verliert die Fähigkeit, sich mit sich selbst zu identifizieren).“
 
Esther Vilar

Der große Unterschied | Alice Schwarzer

Lektüre Notiz von Horst G. Flämig / chat gpt

"Der große Unterschied" beschäftigt sich mit einem der zentralsten Themen von Alice Schwarzer: der Gleichstellung der Geschlechter. In diesem Werk reflektiert Schwarzer über den Stand der Frauenbewegung, die Fortschritte und Rückschläge der feministischen Bewegung sowie die noch immer bestehende Ungleichheit zwischen den Geschlechtern in der modernen Gesellschaft.

 

Im Mittelpunkt von "Der große Unterschied" steht die Frage, warum Frauen in vielen Bereichen des Lebens immer noch benachteiligt sind – trotz jahrzehntelanger feministischer Kämpfe. Schwarzer argumentiert, dass viele gesellschaftliche Strukturen, auch wenn sie heute als fortschrittlich gelten, nach wie vor patriarchale Grundzüge haben, die Frauen in ihrer Entwicklung und ihrem Leben einschränken. Dabei beleuchtet sie unterschiedlichste Facetten der Frauenunterdrückung: vom ungleichen Zugang zu Bildung und Arbeitsplätzen bis hin zur ungleichen Bezahlung und den gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen in Bezug auf Aussehen und Verhalten.

 

Ein zentraler Punkt in ihrem Buch ist die Reflexion über die Veränderungen und Herausforderungen der feministischen Bewegung. Schwarzer analysiert die Errungenschaften der letzten Jahrzehnten, etwa die rechtliche Gleichstellung der Frauen in vielen westlichen Ländern, und stellt zugleich fest, dass dieser Fortschritt häufig nicht zu einer tatsächlichen sozialen Gleichstellung geführt hat. Sie kritisiert die teils oberflächliche „Feminismus“-Rhetorik in den Medien und fordert eine radikale und tiefgreifende Auseinandersetzung mit den sozialen und kulturellen Normen, die die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern aufrechterhalten.

 

Schwarzer geht es nicht nur um die Analyse von Missständen, sondern auch um die Frage, wie feministische Theorie und Praxis weiterentwickelt werden können, um die tief verwurzelte patriarchale Struktur zu durchbrechen. Sie plädiert für eine Neubewertung der feministische Ziele und die Frage, wie eine echte gesellschaftliche Veränderung aussehen kann.

 

Ein weiteres Thema, das Alice Schwarzer in diesem Buch behandelt, ist die Gender-Debatte, die seit den 2010er Jahren in verschiedenen westlichen Gesellschaften immer wieder hitzige Diskussionen ausgelöst hat. Schwarzer positioniert sich hier klar als Kritikerin der modernisierten Identitätspolitik. Sie stellt infrage, ob der Fokus auf individuelle Geschlechteridentität und eine Diversifizierung von Geschlechterrollen tatsächlich die Frauenrechte voranbringt oder ob nicht vielmehr der Kampf gegen strukturelle Ungleichheit, wie etwa den Gender Pay Gap, im Mittelpunkt feministischer Anstrengungen stehen sollte.

 



Die Diskussion über Transgender-Rechte nimmt in ihrem Buch ebenfalls einen Raum ein, wobei Schwarzer die Aufmerksamkeit auf die Rechte von Frauen als biologischen Geschlechts lenkt. Sie warnt davor, die realen, biologischen Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu ignorieren und fordert eine kritische Auseinandersetzung mit der Idee, dass die Geschlechterfrage nur durch individuelle Identitätswahl zu beantworten ist.

 

Kritik an Schwarzer

 

Kritiker*innen werfen Alice Schwarzer vor, in ihren Ansichten zu stark am traditionellen Feminismus festzuhalten und die Entwicklungen in der aktuellen Geschlechterdebatte zu wenig zu berücksichtigen. Insbesondere die zunehmende Anerkennung von Geschlechterdiversität und die Frage von Transgender-Rechten stoßen bei Schwarzer auf Widerstand, was sie in Teilen der heutigen feministischen Bewegung isoliert.  Sie hat heute noch immer dieselbe Grundhaltung - obwohl es gegensätzlich scheint. Schwarzer ist für Solidarität mit Transsexuellen, die um jeden Preis den Körper wechseln wollen - und sie warnt vor dem Wechsel, nur weil eineR nicht rollenkonform lebt. Einige werfen ihr vor, den "alten" Feminismus zu verteidigen und die sich wandelnden gesellschaftlichen Diskurse über Geschlecht und Identität nicht vollständig zu akzeptieren.

 

Zudem wird ihr in diesem Buch eine gewisse Schärfe und Polarität vorgeworfen, besonders in der Art, wie sie die Feminismusbewegung und ihre Mitstreiterinnen anklagt, in oberflächlichen Debatten gefangen zu sein. Einige Kritikerinnen befürchten, dass ihre Haltung in Bezug auf die Genderfrage den Dialog innerhalb der Frauenbewegung erschwert und unnötige Gräben schafft.

 

Fazit

 

Der große Unterschied ist ein provokantes, tiefgründiges und oft streitbares Werk von Alice Schwarzer, das sowohl die Errungenschaften als auch die Mängel der feministischen Bewegung reflektiert. Es fordert zur kritischen Auseinandersetzung mit den immer noch bestehenden Ungleichheiten und patriarchalen Strukturen auf und bleibt dabei ein bedeutendes Werk für alle, die sich mit den Herausforderungen und Widersprüchen der heutigen Gleichstellungsdebatte auseinandersetzen möchten.

 

Schwarzer bleibt in ihrem Ansatz konsequent und polarisiert bewusst, was das Buch sowohl zu einem wertvollen Beitrag für Feministinnen als auch zu einer Reibungsfläche für Kritiker macht. Es ist ein wichtiges Buch für alle, die die Entwicklung der feministischen Bewegung in den letzten Jahrzehnten verstehen wollen und sich für eine tiefgehende Auseinandersetzung mit den strukturellen Ungleichheiten der Geschlechter interessieren.

Der dressierte Mann | Esther Vilar

Lektüre Notiz von Horst G. Flämig / chat gpt

"Der dressierte Mann" von Esther Vilar ist ein provokantes und kampflustiges Machwerk, das in seiner Zeit - vor über 50 Jahren - für heftige Kontroversen sorgte und bis heute polarisiert. Der Roman befasst sich mit der Gender-Dynamik und die daraus resultierenden Machtbeziehungen.

Vilar wirft insbesondere Frauen vor, Männer durch subtile Manipulation zu kontrollieren und auszunutzen. Sie argumentiert, dass Frauen in westlichen Gesellschaften durch emotionale, sexuelle und gesellschaftliche Strategien Männer dazu bringen, für sie zu arbeiten und ihnen ein komfortables Leben zu finanzieren, während sie selbst eine bequemere Rolle einnehmen. 

 

Vilar beschreibt Frauen als "Dressiererinnen", die Männer systematisch dazu erziehen, sich unterzuordnen. Dies beginne bereits in der Kindheit, indem Mütter ihre Söhne dazu anleiten, Frauen zu dienen, und setze sich später in romantischen und beruflichen Beziehungen fort. 

 

Frauen, so Vilar, nutzen ihre Attraktivität, Sexualität und emotionale Abhängigkeit der Männer aus, um Vorteile zu erlangen, während Männer sich in der Rolle des Versorgers aufopfern. Die Gesellschaft unterstütze diese Dynamik, indem sie traditionelle Geschlechterrollen aufrechterhalte und die Frau als schwächeres Geschlecht darstelle, das beschützt werden müsse. 

 

Vilar schreibt mit einer Mischung aus Schärfe, Ironie und Sachlichkeit. Ihr Ton ist bewusst provokativ und fordert Leser dazu heraus, die eigenen Überzeugungen und gesellschaftlichen Normen zu hinterfragen. Dabei verwendet sie eine klar strukturierte Argumentation, die mit Anekdoten und hypothetischen Beispielen untermauert wird.

 

Das Buch stieß bei seiner Veröffentlichung auf heftige Kritik, insbesondere von feministischen Bewegungen, die es als frauenfeindlich und reaktionär verurteilten. Vilar wurde vorgeworfen, Frauen zu dämonisieren und den Fortschritt der Gleichberechtigung zu behindern. Sie selbst erklärte, dass ihr Ziel nicht sei, Frauen zu beschuldigen, sondern die ungleiche Dynamik zwischen den Geschlechtern sichtbar zu machen. 

 

Es gab jedoch auch positive Stimmen, die Vilar für ihren Mut lobten, Tabuthemen anzusprechen, und sie als Kritikerin einer vermeintlich unreflektierten feministischen Bewegung sahen. Einige Leser fanden ihre Thesen erfrischend und regten sich dadurch an, über traditionelle Geschlechterrollen nachzudenken. 

Kritikpunkte 

 

1. Einseitigkeit: 
Vilar stellt Frauen fast ausschließlich als manipulative Wesen dar und lässt wenig Raum für differenzierte Betrachtungen. Ihre Analyse wirkt stark vereinfachend und ignoriert strukturelle Probleme wie patriarchale Machtstrukturen, die Frauen tatsächlich benachteiligen können. 

 

2. Verallgemeinerung: 
Das Buch stützt sich oft auf klischeehafte und stereotype Darstellungen von Männern und Frauen. Dies führt dazu, dass viele Leser sich in ihren individuellen Erfahrungen nicht wiederfinden. 

 

3. Mangel an wissenschaftlicher Fundierung: 
Obwohl das Buch als essayistisches Werk und nicht als wissenschaftliche Studie gedacht ist, fehlen belastbare Daten oder fundierte Belege, um Vilars Thesen zu untermauern. 

 

Relevanz heute 

 

Aus heutiger Perspektive bleibt "Der dressierte Mann" ein kontroverser Klassiker, der wichtige Fragen über Geschlechterrollen aufwirft, auch wenn viele seiner Ansichten überholt oder zu einseitig erscheinen. In einer Zeit, in der die Diskussion über Geschlechtergleichheit und die Dekonstruktion von Stereotypen fortschreitet, bietet das Buch vor allem Anlass, die Entwicklung solcher Debatten zu reflektieren. 

 
Fazit 

 

"Der dressierte Mann" ist ein polarisierendes Werk, das Leserinnen und Leser herausfordert, ihre Vorstellungen von Geschlechterrollen kritisch zu hinterfragen. Auch wenn Vilars Thesen oft als provokativ, einseitig und klischeehaft wahrgenommen werden, regt das Buch Diskussionen an, die bis heute relevant sind. Es eignet sich für Leser, die sich mit den Dynamiken zwischen den Geschlechtern auseinandersetzen wollen, und bietet einen Einblick in die gesellschaftlichen Debatten der 1970er Jahre. Dennoch sollte es mit einem kritischen Auge gelesen werden, da es oft mehr Fragen aufwirft, als es beantwortet. 

Alice Schwarzer (82) engagiert sich bis heute als Autorin, Aktivisti, EMMA Herausgeberin und Chefredakteurin im Kampf für die Menschenrechte von Frauen und die Gleichberechtigung der Geschlechter..

Esther Vilar (89) hat ihre Lust an der Provokation bis heute bewahrt.

Brüllt ein Mann, ist er dynamisch, brüllt eine Frau ist sie hysterisch.

Hildegard Knef