"LITERATUR MUSS WEHTUN DÜRFEN"


"Literatur darf und kann durchaus emotional berühren, einschließlich negativer Empfindunen wie Schmerz, Trauer oder Unbehagen. Literatur beabsichtigt nicht selten, grabeskalte Themen anzusprechen, um zum Nachsinnen anzuregen oder gesellschaftliche Problematiken zu durchleuchten und aufzuarbeiten.."

"Dem schockierendsten und unerträglichsten Machwerk der Literaturgeschichte "Haus von Anita" konnte ich mich nicht entziehen. Obwohl die Lektüre streckenweise abstößt, mitunter anekelt. Dessen ungeachtet habe ich eine kleine Lektürennotiz verfasst."

horst g. flämig | moderation LiWe


 "Wir werden von einem Leiden nur geheilt, indem wir es bis zum Letzten auskosten."
Zitat aus: Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" von Marcel Proust 

.....und was sagte Franz Kafka?


"Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns" (Franz Kafka)

Für Franz Kafka war das Lesen von Büchern von existentieller Bedeutung, so beschrieb er dies in einem Brief an Oskar Pollak, 27. Januar 1904 mit folgenden Worten:

 
" Wir brauchen aber die Bücher, die auf uns wirken wie ein Unglück, das uns sehr schmerzt, wie der Tod eines, den wir lieber hatten als uns, wie wenn wir in Wälder vorstoßen würden, von allen Menschen weg, wie ein Selbstmord, ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.”

 

Bücher berühren uns, verändern unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit und den Blick auf die Welt. Bücher können unsere Gedanken aufbrechen. 

.......und was sagt Chat GPT?


Der Satz „Literatur muss wehtun dürfen“ ist ein provokanter Gedanke, der in der Diskussion über die Rolle und Wirkung von Literatur oft auftaucht. Er stammt aus der Idee, dass Literatur nicht nur unterhalten, sondern auch herausfordern und tief berühren sollte. Hier sind einige Gedanken dazu:

Bedeutung und Interpretation 

Emotionale Tiefe und Wahrhaftigkeit: 

Literatur, die „wehtut“, zwingt Leser oft dazu, sich mit schwierigen, schmerzhaften oder unbequemen Themen auseinanderzusetzen. Dies kann zu einem tieferen Verständnis der menschlichen Erfahrung und der eigenen Emotionen führen. 

Gesellschaftskritik: 

Manche Werke thematisieren soziale Ungerechtigkeiten, menschliche Abgründe oder historische Traumata. Solche Literatur kann unbequem sein, aber sie regt zur Reflexion und Diskussion an und kann langfristig Veränderungen anstoßen. 

Persönliches Wachstum: 

Wenn Literatur uns herausfordert oder emotional berührt, kann sie uns auch dabei helfen, persönlich zu wachsen. Der Umgang mit schwierigen Themen kann zur Selbstreflexion und zu einem besseren Verständnis der eigenen Werte und Überzeugungen führen. 

Beispiele und Autoren 

Franz Kafka: Werke wie „Die Verwandlung“ oder „Der Prozess“ schaffen eine beklemmende Atmosphäre und stellen existenzielle Fragen, die Leser tief treffen können. 

George Orwell: In „1984“ und „Animal Farm“ wird die Gesellschaft scharf kritisiert, was zum Nachdenken über Machtstrukturen und politische Systeme anregt. 

Toni Morrison: Ihre Romane, wie „Beloved“, behandeln Themen wie Rassismus und Trauma und bieten eine tief emotionale und schmerzhafte Auseinandersetzung mit der Geschichte. 

Strategien, um mit schwieriger Literatur umzugehen 

Offenheit bewahren: 

Bereite dich mental darauf vor, dass Literatur schmerzliche oder herausfordernde Themen behandeln kann. Diese Offenheit hilft, die Erfahrung besser zu verarbeiten. 

Reflexion: 

Nimm dir Zeit, über das Gelesene nachzudenken und es zu verarbeiten. Diskussionen mit anderen oder das Schreiben von Gedanken kann hilfreich sein. 

Selbstfürsorge: 

Wenn du merkst, dass dich ein Buch emotional zu sehr belastet, gönn dir Pausen und achte auf deine emotionalen Grenzen. 

Kontext verstehen: 

Das Verständnis des historischen oder kulturellen Kontexts eines Werkes kann helfen, die Intention des Autors und die Bedeutung des Textes besser zu erfassen. 

Literatur, die weh tut, kann eine kraftvolle Möglichkeit sein, tiefere Einsichten zu gewinnen und sich selbst und die Welt um sich herum besser zu verstehen. Es ist oft der Schmerz und die Herausforderung, die eine dauerhafte Wirkung und Erinnerung hinterlassen.

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Wenn ich die Wahl habe zwischen dem Nichts und dem Schmerz, dann wähle ich den Schmerz. 

William Cuthbert Faulkner (* 25. September 1897 in New Albany, Union County, Mississippi; † 6. Juli 1962 in Byhalia, Mississippi) war ein US-amerikanischer Schriftsteller. Faulkner, der 1950 den Nobelpreis für Literatur nachträglich für das Jahr 1949 erhielt, gilt als bedeutendster US-amerikanischer Romancier des 20. Jahrhunderts.