Wer war der Mann, der als Bayerns letzter Henker die Geschwister Scholl enthauptete?
Der Name des letzten Henker Bayerns ist Johann Reichhart. Er richtete mehr als 3000 Menschen hin - für die Nazis wie für die US-Amerikaner. Reichhart machte keine Weltgeschichte, aber er nahm an ihr teil – als Diener drei verschiedener Systeme, die jeweils das Vorgängersystem vernichteten. Die Weimarer Republik wurde durch das »Dritte Reich« und das »Dritte Reich« durch die alliierten Besatzungsmächte hinweggefegt. Aber eines hatten sie alle gemeinsam: Johann Reichhart war in allen Systemen Henker.
Der willfähige Handlungsreisende
Johann Reichhart. Bayerns letzter Henker.
Die unfassbare Biografie des Mannes, der Hans und Sophie Scholl sowie über 3.000 weiteren Menschen das Leben nahm.
Hans und Sophie Scholl werden am 22. Februar 1943 zum Tod verurteilt und noch am gleichen Tag hingerichtet. Die Exekution lässt Staatsanwalt Walter Roemer anberaumen, enthaupten wird sie Johann Reichhart. 1972 stirbt der »Vollstrecker« gesellschaftlich geächtet und verarmt, Roemer macht im Nachkriegsdeutschland Karriere im Bundesjustizministerium.
Wer war dieser Mann, der nicht nur die Geschwister Scholl, sondern auch das Ehepaar Otto und Elise Hampel, literarisches Vorbild für das Ehepaar Quangel in Hans Falladas Weltbestseller »Jeder stirbt für sich allein« köpfte?
Nach dem Zweiten Weltkrieg richtete Reichhart für die US-Armee mehr als 150 Nationalsozialisten hin. Am Ende seines Lebens waren es mehr als 3160 Exekutionen: Er war ein Vollstreckungsarbeiter für jede Saison. In den 1960er-Jahren bekannte er allerdings: »Ich tät s nie wieder!«
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Johannes Reichhart hat über 3.000 Menschen hingerichtet. Jetzt wurde seine Guillotine im Bayerischen Nationalmuseum gefunden. Eine Sensation. Denn damit wurden höchstwahrscheinlich auch die Geschwister Scholl hingerichtet.
Die Gruppe 47. Wer war das eigentlich?
Die Gruppe 47 ist ein Mythos geworden. Autoren wie Günter Grass oder Hans Magnus Enzensberger wurden durch sie berühmt und bestimmten die gesellschaftspolitische Diskussion. Als sich am 6./7. September 1947 ein kleines Häuflein versprengter Schriftsteller bei der Surrealistin Ilse Schneider-Lengyel am bayrischen Bannwaldsee traf, war von dieser zukünftigen Bedeutung aber nichts zu ahnen. Alle waren noch relativ jung und unbekannt.
Die Literaturszene in Westdeutschland wurde von älteren Kulturfunktionären beherrscht, die schon in der NS-Zeit aktiv gewesen waren und sich jetzt als ´innere Emigranten` gerierten. Die Gruppe 47 entwickelte sich mit Autoren wie Günter Eich oder Heinrich Böll zu einer intellektuellen Opposition in der Adenauer-Ära. Dichter*innen wie Ingeborg Bachmann und Paul Celan wurden hier entdeckt. Mit der brillanten Lesung aus der ´Blechtrommel` von Günter Grass 1958 begann die Gruppe 47 dann, den bundesdeutschen Literaturbetrieb zu beherrschen.
Die prägende Zentrale der deutschen Nachkriegsliteratur
Die Gruppe 47. Ein Markenzeichen des Literaturbetriebs im Nachkriegsdeutschland.
Die Gruppe 47 hat die Aufbaujahre der Bundesrepublik begleitet und geprägt. 1947 gründete Hans Werner Richter diesen losen, aber einflussreichen Verbund von Schriftstellern und Kritikern. Über zwei Jahrzehnte lang verfolgte die Gruppe ihr hochgestecktes Ziel: eine radikale Erneuerung der Literatur und des politisch-gesellschaftlichen Lebens. Nahezu alle deutschsprachigen Autoren von Rang nahmen an einzelnen Treffen der Gruppe teil – von Ingeborg Bachmann und Paul Celan über Heinrich Böll, Martin Walser und Günter Grass bis zu Walter Jens und Marcel Reich-Ranicki.
https://www.gruppe47.de/
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Die Gruppe 47 existierte nur 20 Jahre von 1947 bis 1967, aber ihr Einfluss auf die Literatur in der Bundesrepublik war immens.
Wer war der ewige Sohn Franz Kafka?
Über Franz Kafka ist vieles geschrieben worden, viele Geister haben sich an ihm versucht, mehr oder weniger gelungen – der anhaltenden Wirkung seines Werks hat dies keinen Abbruch getan. Mancher hat ihn zum weisen Seher künftigen Geschehens stilisiert. Nun, eines hat er offenbar tatsächlich kommen sehen: dass seine Texte, ein Eigenleben entwickeln und auch die abstrusesten Deutungen erfuhren.
Die literarische Enigma
Franz Kafka. Das schwierige Verhältnis von Werk und Leben.
Franz Kafka ist der wirkungsmächtigste Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Sein Werk gilt bis heute als Inbegriff des Dunklen, Mehrdeutigen, faszinierend Unheimlichen: als Musterfall der ästhetischen Moderne. Diese Biographie stellt Kafkas Leben und seine literarische Arbeit in den Zusammenhang der großen kulturellen Strömungen der Zeit zwischen 1880 und 1920. Kafkas künstlerische Individualität wird aus ihrer spannungsreichen Verbindung mit europäisch-jüdischen Traditionen neu verständlich... – als Besitz eines ewigen Sohns, der sich selbst am Anfang und am Ende aller Überlieferungen stehen sieht.Franz Kafka hat Leben und Schreiben als Einheit betrachtet, die seine Identität begründete. Sein zerbrechlicher Selbstentwurf blieb gebunden an die Höhen und Tiefen der literarischen Arbeit. Peter-André Alts Biographie verknüpft die Lebenserzählung mit umfassenden Interpretationen, die Kafkas Werk und dessen psychologische Voraussetzungen durchdringen. Sie zeigt den Autor als Beobachter seiner Zeit, indem sie sein Verhältnis zur Prager deutschen Literatur und zur europäischen Moderne, zu Psychoanalyse und Zionismus, Philosophie und jüdischer Geistestradition, Anthroposophie, Naturheilkunde, Kino und Theater untersucht. Sie präsentiert den Flaneur und den Einsamen, den Reisenden und den Ängstlichen, den Asketen und den Liebenden, den Ekstatiker und den Skeptiker, den Spezialisten des Schreckens und den Meister der Ironie. Kafkas Vita wird dabei nicht als Quelle, sondern als Spiegel der literarischen Arbeit gedeutet. Die Welt seiner Erzählungen und Romane gewinnt auf diese Weise in den Linien des Lebensentwurfs eine ebenso fesselnde wie unheimliche Konsequenz.
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"Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt." Franz Kafka verfasste einen der berühmtesten ersten Sätze der deutschsprachigen Literatur.
Wer war das "Erzählgenie" Dürrenmatt?
Ulrich Weber erzählt vom kometenhaften Aufstieg des Pfarrerssohns aus dem Emmental zum weltberühmten Autor mit Millionenauflagen und von den vielen kleinen und großen Brüchen in seinem Leben, die ihn zwangen, sich immer wieder neu zu erfinden. Bislang unzugängliche Dokumente erlauben einen ganz neuen Blick auf den privaten Dürrenmatt.
Eine äußerst lesenswerte Biographie zum 100. Geburtstag eines der nach wie vor meistgespielten Dramatikers auf deutschen Bühnen.
Der schonungslose Satiriker und politische Denker
Die ganze Lebens- und Erfolgsgeschichte Friedrich Dürrenmatts
Von Ulrich Weber, dem Kurator des Dürrenmatt-Nachlasses im Schweizerischen Literaturarchiv.
Weber erzählt vom kometenhaften Aufstieg des Pfarrerssohns aus dem Emmental zum weltberühmten Autor mit Millionenauflagen und von den vielen kleinen und großen Brüchen in seinem Leben, die ihn zwangen, sich immer wieder neu zu erfinden.
Bislang unzugängliche Dokumente erlauben einen ganz neuen Blick auf den privaten Dürrenmatt.
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Autoren erzählen: Friedrich Dürrenmatt
Wer war der Mann, der den Marxismus erfand?
Wer Marx sagt, muss auch Engels sagen. Der Marxismus ist ohne Engels nicht zu denken. Dennoch stand er meist im Schatten des Freundes. In seiner großen Biographie zeigt ihn Tristram Hunt als eigenständigen Denker, dessen Werk demjenigen von Marx nicht nachstand, dessen Leben aber weitaus aufregender verlief.
Friedrich Engels. Der Unterschätzte.
Tristram Hunt
Wer Marx sagt, muss auch Engels sagen. Der Marxismus ist ohne Engels nicht zu denken. Dennoch stand er meist im Schatten des Freundes. In seiner großen Biografie zeigt Tristram Hunt Friedrich Engels als eigenständigen Denker, dessen Werk demjenigen von Marx nicht nachstand, dessen Leben aber weitaus aufregender verlief. Von den beiden Autoren des "Kommunistischen Manifestes" und Begründern jener Ideologie, die die Welt mehr verändert hat als jede andere, war Engels zweifellos der Schillerndere, biografisch Interessantere: einerseits Bonvivant, Frauenheld, passionierter Fuchsjäger und erfolgreicher Unternehmer, andererseits Moralist, Vordenker des Kommunismus, scharfer Kritiker der kapitalistischen Produktionsweise und Verräter seiner Klasse. Engels war geradezu die Verkörperung der dialektischen Denkweise, die den Marxismus konstituierte. Aus einem reichen Quellenfundus schöpfend, präsentiert Hunt den großen Sozialisten in seiner ganzen Widersprüchlichkeit. Zugleich zeichnet er ein prägnantes Bild der Industriellen Revolution des 19. Jahrhunderts, ohne die Leben und Werk von Engels wie Marx nicht zu verstehen sind.
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Friedrich Engels bildete mit Karl Marx eines der berühmtesten Duos der Weltgeschichte. Im Gegensatz zu Marx, scheint Engels jedoch heute in Vergessenheit zu geraten zu sein - zu Unrecht. Zu seinem 200. Geburtstag am 28. November 2020 verfolgt diese Dokumentation seinen turbulenten Lebensweg.
Wer war der Mann, der sich zum Ziel setzte, Nachfolger von Johann Wolfgang von Goethe zu werden?
Dass Thomas Mann die literarische Form der Intertextualität wie kaum ein Zweiter beherrschte, darüber ist sich die Forschung einig. Sie findet in seinem Werk als Anregung und Nachahmung statt, als Entlehnung, Zitat und Montage. Er selbst hatte seine Arbeitsweise gegenüber Theodor W. Adorno "als eine Art von höherem Abschreiben" bezeichnet. Dabei bezog er sich nicht nur auf literarische Texte. Anregungen und Vorlagen flossen ihm aus Philosophie, Musik, Bildender Kunst, Politik, und Soziologie zu - um von den der Realität entlehnten Vorbildern einmal ganz abzusehen. Die Reihe der Zitierten ist lang: Tolstoi, Hamsun, Flaubert, Goncourt, Nietzsche, Schopenhauer, Schiller, Storm, Fontane, Richard Wagner. Und natürlich Johann Wolfgang Goethe,.
Der Literaturnobelpreisträger und "überfällige" Demokrat
Thomas Mann | Die frühen Jahre
Herbert Lehnert
Eine Biographie Thomas Manns, die das Frühwerk in seiner Modernität in den Blick nimmt und dem starken Einfluss seines Bruders Heinrich nachgeht.
Diese Biographie konzentriert sich auf die Modernität der frühen Werke. Diese sind nicht stilistisch, aber inhaltlich modern, weil sie eine Welt mit Widersprüchen annehmen. Thomas Mann orientierte sich zunächst an seinem Bruder Heinrich, der sich stets um Modernität bemühte. Als Herausgeber der antisemitischen Zeitschrift »Das Zwanzigste Jahrhundert« wandte Heinrich sich jedoch einer konservativen Schreibart zu und missbilligte zudem Thomas` Homoerotik und Vorliebe für Schopenhauer. Thomas beteiligte Heinrich daraufhin nicht an der fiktionalisierten Familiengeschichte »Buddenbrooks« und löste damit einen heftigen Bruderzwist aus.
In »Fiorenza« stellen die Dialoge die Modernität in Frage, ohne sie aufzugeben. Um 1905 problematisiert Mann in zahlreichen Werken verstärkt die Bürgerlichkeit, unter anderem in »Wälsungenblut« und »Königliche Hoheit«, einer Parodie der konstitutionellen Monarchie. »Der Tod in Venedig« stellt eine neue Epoche des Werkes Thomas Manns dar.
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Politisch bezieht Mann spät Stellung. Anfangs verteidigt er den Ersten Weltkrieg und begrüßt das Erstarken der rechten Parteien ab 1920. Doch mit der Ermordung Rathenaus 1922 besteht für ihn kein Zweifel mehr: Er entwickelt sich mit den Jahren von einem unpolitischen Reaktionär zu einem "späten" Demokraten. Am Ende der 30er-Jahre festigen sich bei ihm Antifaschismus und Sozialismus. 1933 kehrt Thomas Mann auf Anraten seiner Kinder Erika und Klaus von einer Vortragsreise nicht nach Deutschland zurück. Doch die Emigration fällt den Manns schwer. Sie verlieren die deutsche Staatsbürgerschaft und fast all ihr Hab und Gut
Wer ist Joni Mitchell?
(* 7. November 1943 in Fort Macleod, Alberta/Kanada; als Roberta Joan Anderson). Kanadische Musikerin und Malerin. Sie gehörte zu den bedeutendsten Singer-Songwritern der 1970er und 1980er Jahre. Sie spielt Gitarre und Piano. Sie wuchs in einer kanadischen Kleinstadt als einziges Kind eines Ladenbesitzers und einer Dorfschullehrerin auf. Mit acht Jahren erkrankte sie an Kinderlähmung. Die Folge war eine leichte Lähmung der linken Hand, die sie später beim Spielen der Gitarre zu der Beschäftigung mit Nicht-Standard-Stimmungen bewegte. Sie sagte später dazu:
„Meine linke Hand ist etwas ungeschickt wegen der Kinderlähmung. Ich musste die Akkorde für die linke Hand vereinfachen, aber ich sehnte mich nach Akkordfolgen, die ich nicht mit der Standard-Stimmung ohne extrem gelenkige linke Hand erreichen konnte.“
Joni Mitchell
Die bewunderte und geliebte Freidenkerin und Unruhestifterin
Von »Big Yellow Taxi« bis »A Case of You« – Joni Mitchell schrieb zeitlose Welthits, die fast jeder mitsingen kann. Die Sängerin und Songwriterin mit Gitarre, langem blonden Haar und obligatorischer Zigarette steht wie keine Zweite für eine von Folkmusic geprägte Generation. Doch Mitchell lässt sich kaum für eine Stilrichtung, eine Bewegung oder Epoche vereinnahmen: In ihren Songs und Auftritten öffnet sie sich völlig, zeigt sich verletzlich in ihrer ganzen innerlichen Zerrissenheit – und bleibt immer Freigeist. David Yaffe zeichnet ihren oft schwierigen Lebens- und Schaffensweg nach: von ihrer Kindheit, in der sie stark durch das Leben in der kanadischen Prärie geprägt wurde, die Schule verabscheute und an Polio erkrankte – über ein traumatisches Ereignis in ihren frühen Zwanzigern, das sie ihr Leben lang beschäftigen sollte, bis an die Spitze der Charts und auf die großen Bühnen der Welt. Dutzende Interviews mit Mitchell selbst sowie Freunden und Geliebten, darunter Leonard Cohen, Joan Baez, David Crosby und Graham Nash, liegen der Biografie zugrunde. Sie wurde von Lyrikern und Weggefährten wie Bob Dylan sowie Jazz-Größen und Begleitmusikern wie Jaco Pastorius, Wayne Shorter und Herbie Hancock bewundert und geliebt. Yaffe erzählt mit analytischem Blick für die Zeitgeschichte und einem tiefen Verständnis für Mitchells Songs die mitreißende Geschichte einer wahren Ikone.
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Eine geniale Musikerin, ein komplizierter Charakter, ein Stück Musikgeschichte
Wer war Lenin, der Anführer der Oktoberrevolution, der Gründer der Sowjetunion?
Nach seinem Tod inszenierte die UdSSR jedes Jahr Lenins Geburtstag mit riesigen Festen und Aufmärschen. Er wurde zum Politstar, verehrt und bewundert: als Vater der Sowjetunion, als Gründer der ersten marxistischen Partei und als zentrale Figur der kommunistischen internationalen Bewegung. Von den Gewaltverbrechen des marxistischen Revolutionärs wurde bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion kaum etwas publik.
Der konziliante Schachliebhaber
Victor Sebestyen wirft in dieser Biografie einen neuen Blick auf Lenin: Ausführlich erzählt er vom Menschen Wladimir Uljanow, schildert sein Leben mit Freunden und Frauen, seine persönlichen Überzeugungen - und stellt diese dann gegen den Politiker und dessen Handlungen. Das Rätsel Lenin ist an seine Doppelgesichtigkeit geknüpft: hier der freundliche, großzügige, höfliche Wladimir Uljanow, dort der unerbittliche Revolutionär Lenin, der unzählige Todesurteile unterschrieb, der Gegner als Tiere beschimpfte und, wie Sebestyen zeigt, sie auch so behandelte, als er die Macht dazu hatte. Sebestyen lässt sichtbar werden, was für eine komplexe, zerrissene Persönlichkeit Lenin war. Bis heute wird Lenin in Russland verehrt und verherrlicht; aber auch über das Land, das er so prägte, hinaus fasziniert er als der Mann, der Geschichte schrieb, der eine neue Form von Staat schuf, die später von beinah der halben Welt übernommen wurde. Für Lenin war Politik etwas Persönliches, und Sebestyen gelingt es, das Augenmerk auf Lenin als Menschen zu richten und das private mit dem politischen Leben und Wirken zu verknüpfen. Victor Sebestyen wirft ein ganz neues Licht auf die Russische Revolution, einen der großen Wendepunkte der modernen Geschichte.
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Der Mann, der sich LENIN nannte
Wer war der Mann, der von den Russen als beliebtester Präsident geliebt und verehrt wird.
Am 5. März 1953 starb Josef Stalin. Bis heute genießt der sowjetische Diktator in Russland ein hohes Ansehen. Der "Stählerne" gilt als siegreicher Feldherr im Krieg gegen Nazi-Deutschland.
Stalin war ein großer Feldherr, ein begnadeter Politiker - und ein brutaler Massenmörder. Allein zwischen 1937 und 1938 ließ er mindestens 700.000 Menschen hinrichten. Insgesamt 1,7 Millionen Menschen wurden aufgrund politischer Anklagen verhaftet. Mehr als 20 Millionen Sowjetbürger starben während des Zweiten Weltkrieges.
Trotzdem empfinden einer Umfrage des Lewada-Zentrums von 2013 zufolge nur vier Prozent der Russen Hass und Abwehr gegenüber dem ehemaligen Diktator. 37 Prozent ist er schlicht gleichgültig. Dagegen beschreiben 31 Prozent ihre Gefühle für Stalin mit Worten wie Hochachtung, Verehrung und Sympathie. Die Hälfte der Befragten stimmt der Aussage zu, dass Stalin ein weiser Führer war, der Russland zu Macht und Wohlstand verhalf.
Das geliebte und verehrte Monster
Am Morgen des 1. März 1953, kurz nachdem er seinen engsten Führungszirkel verabschiedet hat, erleidet Josef Stalin in seiner Datscha bei Moskau einen Schlaganfall. Wenige Tage später ist er tot. Oleg Chlewnjuk, einer der führenden Stalinismus-Experten, nimmt diese letzten Lebenstage zum Ausgangspunkt einer Biografie - auf Grundlage bisher unbekannter Quellen aus sowjetischen Archiven eröffnet sie einen neuen Blick auf den Diktator und seine Herrschaft. Chlewnjuk durchleuchtet die elitären Machtzirkel des Kremls, die Stalin umgeben - und zeigt damit, wie untrennbar die Person des Diktators mit der Geschichte des sowjetischen Terrors verknüpft ist.
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Er war der „Stählerne“: Dafür steht der Kampfname „Stalin“, den sich der spätere sowjetische Diktator schon 1912 gegeben hatte. Die Sowjetunion führte er mit harter Hand; Millionen Menschen starben unter seiner Herrschaft.
Als Kind pflückte Tina Turner Baumwolle auf einer Plantage, ihre musikalische Karriere begann in einem Nachtklub. Auf einen steilen Aufstieg folgte der jähe Absturz – aber am Ende machte sie aus ihrem Leben ihr größtes Kunstwerk.
Sie gilt als Queen of Rock’n’Roll: Mit Songs wie »What’s Love Got to Do with It« und »The Best« wurde Tina Turner eine der erfolgreichsten Sängerinnen der Geschichte. Nun ist sie im Alter von 83 Jahren gestorben.
The Queen of Rock ’n’ Roll
TINA TURNER
What's Love Got to Do with It: Die Lebensgeschichte einer der größten Pop-Ikonen unserer Zeit
"Liebe hat mein Leben gerettet. Davon will ich erzählen." Tina Turner, die Königin des Rock 'n' Roll, wird bald 80 Jahre alt. Unter dem Eindruck einer lebensbedrohlichen Erkrankung, die sie aufgrund einer wunderbaren Wendung überwinden konnte, schildert sie erstmals ihre "ganze Geschichte", wie sie sagt. Private Dancer, Simply the Best, I Can't Stand the Rain - jeder, der Tina Turners Musik hört, ahnt etwas von ihrer Energie, ihrem Lebenswillen und nie versiegendem Mut, die sie aus der Enge der Kindheit in Tennessee auf die Bühnen der Welt brachten. Mit ihrem Ehemann Erwin Bach durfte sie schließlich auch das lang ersehnte persönliche Glück erleben. "My Love Story" ist eine Liebeserklärung an das Leben und die zutiefst bewegende und inspirierende Überlebensgeschichte einer starken Frau.
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Mit „State of Shock“ und „It's Only Rock and Roll (But I like it)“ sorgten Tina und Mick für einen Höhepunkt des Star-gespickten Benefizfestivals von 1985
10 ungleiche Biografien.
Auserlesen. Grundverschieden. Beachtenswert.
>>Jeder möge sein eigener Geschichtsschreiber sein, dann wird er sorgfältiger und anspruchsvoller leben. <<
Bertold Brecht